4.000 Schritte: Gehen für die seelische Gesundheit
Fachartikel von Robert Riedl
Die Beziehung zwischen körperlicher Aktivität und Wohlbefinden ist seit langem bekannt, aber eine neue Studie zeigt, dass der Zusammenhang zwischen Gehen und Gesundheit noch positiver ist als gedacht. Laut einer internationalen Metastudie mit fast 227.000 Teilnehmern verringert bereits das tägliche Gehen von 4.000 Schritten das Risiko von Krankheiten und vorzeitigem Tod erheblich.
Die Studie, veröffentlicht im "European Journal of Preventive Cardiology", fand heraus, dass schon 3.967 Schritte pro Tag das Risiko verringern, früh an einer beliebigen Krankheit zu sterben. Besonders beeindruckend ist, dass nur 2.337 Schritte täglich ausreichen, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.
Die positiven Auswirkungen nehmen mit zusätzlichen Schritten noch weiter zu. Jede Zugabe von 500 bis 1.000 Schritten pro Tag verringert das Risiko, an Krankheiten oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, erheblich. Eine Steigerung von 1.000 Schritten pro Tag senkte das Sterberisiko aus beliebigen Gründen um 15 Prozent und eine Erhöhung von 500 Schritten pro Tag war mit einer siebenprozentigen Reduktion der Herz-Kreislauf-Sterblichkeit verbunden.
Die Ergebnisse zeigten auch, dass es keine festgelegte Obergrenze für die positiven Effekte gibt. Selbst bei 20.000 Schritten am Tag blieben die gesundheitlichen Vorteile bestehen, obwohl begrenzte Daten über Schrittanzahlen über 20.000 fehlen.
Laut Professor Maciej Banach, dem Leiter der Studie, gilt die Regel "Je mehr, desto besser". Dies gilt unabhängig von Geschlecht, Alter und geografischem Standort. Die Studie hebt hervor, dass Bewegungsmangel zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einer verkürzten Lebensdauer führen kann. Unzureichende körperliche Aktivität ist sogar weltweit die viertgrößte Todesursache mit 3,2 Millionen Todesfällen pro Jahr.
Neben den offensichtlichen physischen Vorteilen kann regelmäßiges Gehen auch erhebliche psychologische Wohltaten bieten. Die Psychotherapie hat gezeigt, dass körperliche Aktivität, wie das Gehen, eine positive Wirkung auf die mentale Gesundheit hat. Bewegung setzt Endorphine frei, die als "Glückshormone" bekannt sind und das allgemeine Wohlbefinden steigern können. Dies kann dazu beitragen, Stress abzubauen, Angstzustände zu reduzieren und die Stimmung zu verbessern.
In einer Zeit, in der wir uns vermehrt auf Medikamente verlassen, betont diese Studie die Bedeutung von Lebensstiländerungen wie Bewegung und Ernährung zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden. Also, ziehen Sie Ihre bequemen Schuhe an und machen Sie einen Spaziergang – für Ihre körperliche und seelische Gesundheit. Gehen ist nicht nur eine einfache Möglichkeit, sich körperlich fit zu halten, sondern auch ein Schlüssel zu einem insgesamt gesünderen Lebensstil.
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